Donnerstag, 22. Oktober 2015

Alte Leidenschaft

Hi Chrissie,

natüüürlich war ich bei Deinem Basketballspiel zuschauen - es hat richtig viel Spaß gemacht !
Ein paar Mal wäre ich auch gerne aufs Feld gehüpft, um mitzuspielen - es hat schon leicht in den Fingern gejuckt :) Aber da ich weiß, dass meine Ambitionen nicht von langer Dauer wären und mir mein lädierter Körper sehr bald einen Strich durch die Rechnung machen würde, lasse ich es lieber sein. Manchmal macht mein Knie ja sogar im Fitness-Studio Probleme. Bei richtig tiefen Squats zum Beispiel. Da merke ich schon, dass ich damals (2007) meinen zweiten Kreuzbandriss nicht mehr habe operieren lassen. Damals habe ich für mich entschieden, meine Basketballkarriere ein für alle mal an den Nagel zu hängen, war ich doch von diversen Verletzungen bereits gebeutelt und mir im klaren, dass ich meinem Körper damit nichts Gutes tue.

Es war sicherlich nicht einfach, eine jahrelange Leidenschaft aufzugeben. Basketball war für mich tatsächlich ein sehr sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens. Sowohl körperlich als auch sozial habe ich so viel von diesem Sport mitgenommen. Ich habe im Alter von 11 Jahren begonnen Handball zu spielen, da meine Cousine Handball gespielt hat. Als sie dann ca. 1,5 Jahre später zum Basketball gewechselt ist, hat es bei mir natürlich auch nicht lange gedauert, bis ich ebenfalls im Basketball gelandet bin. Ich habe ihr immer alles nachgemacht, wollte immer so sein wie sie, Klamotten, Musik, einfach alles habe ich mir bei ihr abgekuckt.

So begann ich mit 13 Jahren Basketball zu spielen und war immer die kleine Cousine :)
Schon damals habe ich super tolle Dinge mit der Mannschaft erleben dürfen, z.B. habe ich bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin in der Deutschlandhalle gespielt....ok, nur eine Minute, aber immerhin ! Ich war dabei und sooooooo stolz ! Dafür bin ich sogar 2 Tage verspätet ins Schullandheim gestartet. Meine Trainerin hat das damals mit der Schule abgeklärt.
In Berlin durfte ich dann natürlich auch mit den Großen auf die Bballer-Partys...ich kann mich noch erinnern als wäre es gestern als wir auf einer Party in einer riiiiiiiiiiiesengroßen Halle zu Mr.Vain und Co. getanzt haben und ich zum ersten Mal versucht habe, meinem damals untalentierten Körper ein gewisses Rhythmusgefühl einzuhauchen :))) Hach, war das schön !!!!

Diesem Team-Sport habe ich im Nachhinein sehr viel zu verdanken. Nicht zuletzt unsere Freundschaft, liebe Chrissie, aber auch sehr viele Eigenschaften, die sich zwangsläufig aus einer Sportart ergeben, für die Teamwork, Kampfgeist, Zusammenhalt und Kritikfähigkeit keine Fremdworte sind. Wie oft haben wir vor dem Spiel im Auto Lieder wie "Eye of the tiger" gesungen und uns schon mal gepushed für das harte Spiel, das folgen sollte. Wie oft sind wir erschöpft heim gefahren - freudetrunken, weil wir gewonnen haben, aber auch tränenvergießend, weil wir verloren haben. Wie oft haben wir uns auf dem Feld angekeift, motiviert, kritisiert! Teamwork, Defense und Fun - das war zumeist unser Schlachtruf, der uns aufs Feld getrieben und motiviert hat, alles zu geben.

Meine Erinnerungen an die Zeit sind wunderschön und wenn ich darüber nachdenke und mich an das ein oder andere Spiel erinnere, werde ich ganz sentimental. Gehörte es doch zu einer wunderbaren Zeit, die unwiederbringlich vorbei ist. Umso mehr wünsche ich mir für meine kleine Maus, dass sie eine Sportart findet - vorzugsweise eine Mannschaftssportart - in der sie voll aufgeht und bei der sie mindestens eine so tolle Zeit hat, wie ich sie hatte und ebenso viele tolle Menschen fürs Leben kennenlernt.

Wir haben schon sehr viel zusammen erlebt - Du und ich und die anderen Görls, deren Namen ich nicht nenne, aber die wissen, dass sie gemeint sind. Die eine, die fährt wie ein Straßenrowdy, Handy in der einen Hand, ein Brot in der anderen und mit 180 auf der Autobahn....wir waren jung!  Die andere, die immer zu spät kommt, zu jedem Treffpunkt, bei jedem Spiel und die nächste, die nach dem Spiel immer mit heruntergelassener Unterhose aus der Toilette kam :)

In diesem Sinne freue ich mich auf Dein nächstes Heimspiel - ich werde es nicht verpassen !

Drücker,
Heidi


Freitag, 9. Oktober 2015

Hallo Realität



Hallo Heidi, Hallo Realität!

Ich bin keine 19 mehr, diese Erkenntnis traf mich diese Woche mit voller Wucht: nicht im psychischen Sinne – physisch.

Um mal eins vorweg zu nehmen: mir macht mein Alter absolut nichts aus, ich bin 33 Jahre alt, verheiratet, 2 gesunde Kinder, den perfekten Ehemann und ich habe nie das Gefühl, etwas zu verpassen. Partys, Reisen, Sport und tolle Abende zu zweit, das alles hatten und haben wir noch!

Seit einigen Monaten mache ich nun wieder richtig ambitioniert (ok, mehr oder weniger, wie ich bereits in den vorherigen Beiträgen geschrieben habe, ist mein Ziel eine fitte und gesunde Mama zu sein) Sport. Zusätzlich zum Fitnessstudio habe ich auch meine alte Leidenschaft – das Basketballspielen – wieder aufgenommen. Das Training begrenzt sich auf einmal die Woche, was absolut machbar ist und auch die Intensität war von Anfang an so, dass ich da locker mitmachen konnte. Mir ging es in erster Linie darum mit meinen Freundinnen ein wenig Spaß zu haben und ab und zu ein paar Körbe zu werfen. Als richtiges Sportpensum habe ich das nicht betrachtet. Soweit so gut, dann kam das erste Punktspiel am letzten Sonntag.
Es stellte sich schnell heraus, dass wir nicht gerade viele Spielerinnen sein werden, was eine längere Spielzeit für jeden Einzelnen bedeutet. Aus 40 Minuten gestoppte Zeit kann dann schon schnell eine Spielzeit von 1,5 Stunden werden. Mit nur einem Auswechselspieler traten wir dieses Spiel an, gegen einen Gegner, der im Vergleich zu uns mit einer Horde von 12 Spielerinnen antrat.

Nach langen 90 Minuten und keiner Auswechselsekunde hatten wir den hochverdienten Sieg in der Tasche und ich habe mir gleich mehrere Andenken mitgenommen.
Eine Zerrung im rechten Oberschenkel, mindestens 4 blaue (heute sehen sie schon schön braun grün aus) Flecke in der Größe bis zu einer Orange und ein Gefühl der Erschöpfung, die bis einschließlich Mittwoch andauerte (das Spiel war am Sonntag).
Und jetzt komme ich zum eigentlich Post dieser Woche: früher, mit 19 oder so, hätte mir das sicherlich nicht so sehr zugesetzt, wie heute mit 33 und ich will mir nicht mal annährend vorstellen, wie die Blessuren oder die Kraftlosigkeit ausgesehen hätten, wenn ich nicht bereits mehrere Monate meine Kondition (durch das Joggen) und Muskulatur (hauptsächlich der Pump Kurs im Fitnessstudio) aufgebaut hätte. Ich hätte nie gedacht, dass sich das so bemerkbar machen würde und ich dem von mir so gehassten Joggen eines Tages danke nachschreien würde.

Wenn mein Mann, der auch noch aktiv Basketball spielt, früher nach einem Spiel sich das ganze Wochenende über „Wehwehchen“ (so nannte ich das bis letzten Sonntag) beklagt hat, konnte ich das gar nicht so nachvollziehen, ab jetzt bin ich absolut still (sorry Schatz, wie konnte ich das nicht ernst nehmen?!).

Das eine gewisse Grundfitness wichtig ist, weiß ich natürlich, aber wirklich zu schätzen weiß man es glaube ich erst, wenn man entweder gerade verletzt ist und sich wünschen würde, man könnte mehr machen (in dieser Situation habe ich mich zum Glück noch nie befunden, aber Du liebe Heidi) oder dankbar ist, dass man sie hat, während man an seine Belastungsgrenze stößt. Diese Erfahrung habe ich gemacht und bin froh, dass ich mich im Frühling motivieren konnte, wieder mehr Sport in mein Leben einfließen zu lassen.
Mit meinen Zielen bin ich noch lange nicht am Ende, sowohl die Kondition als auch die Kraft sind absolut steigerungsfähig und in einigen Wochen will ich mir einen Trainingsplan ausarbeiten lassen. Die nächsten Wochen werde ich aber noch ein paar Spiele hinter mich bringen und vielleicht ja mein metabolisches Alter von 26 noch weiter runterschreiben zu können ;-)

Heute, wo alles abgeklungen ist und ich wieder bei Kräften bin (sogar eine Stunde Fitnessstudio war drin), kann ich nur sagen, das Spiel hat riesig viel Spaß gemacht, die Truppe war der Wahnsinn (auch wenn wir ein wirklich zusammengewürfelter Haufen sind), das Gefühl für den Ball ist noch da und dass wir gewonnen haben, macht alles perfekt!
Ich freue mich schon auf morgen, denn dann steht unser nächstes Spiel an und Du Heidi, kommst bestimmt zum Zuschauen vorbei ;-)

Kuss,
Chrissie

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Let`s talk about fit (ness) :)

Liebe Chrissie,

heute will ich mal ein kleines Zwischenfazit zu meiner errungenen Fitness ziehen: Mittlerweile sind 5,5 Monate vergangen seit unsere kleine Maus das Licht der Welt erblickt hat und ich einige Kilos mehr auf die Waage gebracht hatte. Natürlich spielten bei mir die Kilos eine große Rolle, das ist denke ich ganz normal, dass "Frau" nach der Geburt möglichst bald wieder in ihre alten Klamotten passen möchte. Dass es vielen Frauen allerdings nicht so schnell gelingt, kann ich gut nachvollziehen. Wie schon öfter erwähnt, habe ich ganz viel tolle Unterstützung meiner Eltern.

Sie passen ca. 3-4 mal die Woche auf unsere Tochter auf, so dass ich in dieser Zeit ins Fitness-Studio gehen kann. Denn ich will nicht einfach nur wieder abnehmen, mein Ziel ist es gesund und fit zu sein und das kann ich nur durch Sport in Kombination mit gesunder Ernährung erreichen. Ohne Sport würde ich mich nicht ausreichend fit fühlen.

Schon nach 2 Monaten habe ich gemerkt, wie sehr so ein Baby auf den Rücken geht. Ich hatte wieder diesen schleichenden Schmerz in der Lendenwirbelsäule und wußte: Jetzt ist es höchste Eisenbahn etwas für meinen Rücken zu tun. So habe ich wieder mit meinem alten Krafttraining begonnen und siehe da: Es stimmt, dass der Körper eine Art Erinnerungsfunktion hat. Ich habe nun innerhalb von 3 Monaten Training wieder eine für mich sehr zufrieden stellende Form erlangt und bin extrem glücklich über diesen Erfolg. Natürlich ist dabei seeeeehr viel dem Stillen zu verdanken. Ich wage sogar zu behaupten, dass Stillen zu einem sehr viel schnelleren Fettab- und Muskelaufbau beiträgt. Zumindest wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt. Denn wenn fürs Stillen die eigenen gespeicherten Fettreserven angegriffen werden, ist das Abnehmen eine logische Schlussfolgerung.

Sprich: Wer weniger Fett zu sich nimmt, als in der Muttermilch abgegeben wird, erreicht einen Fettabbau. Denn wenn man einigen Studien glauben darf, hat die Milch immer die gleiche Zusammensetzung, ob man fettig isst oder nicht. Dem Körper der Mutter werden die benötigten Nährstoffe entzogen, egal ob sie diese wieder über die Nahrung aufnimmt oder nicht. Ich bin da immer noch etwas hin und her gerissen, was man glauben kann. Denn es gibt zu viele verschiedene Theorien diesbezüglich. Andere besagen wiederum, dass ausschlaggebend ist, was die Mutter isst.
Nun - unsere Tochter nimmt stetig zu und entwickelt sich prächtig. Das habe ich ich immer im Auge gehabt, sie jede Woche gewogen, um sicher zu gehen, dass sie auch entsprechend zunimmt und ich mit meiner Theorie zumindest in unserem Fall richtig liege. Wie gesagt, ich bin mir sicher, dass bei einer Befragung von 10 Müttern sicher mindestens 4 verschiedene Erfahrungen berichtet werden. Daher muss jeder für sich den richtigen Weg finden.

Wie erging es Euch nach der Geburt ? Wie schnell habt Ihr wieder in Eure alte Form gefunden ? Oder habt Ihr vielleicht gar nicht mehr zurück gefunden, seid damit aber keineswegs unglücklich ? Das finde ich auch super - zumindest wenn man ehrlich sagen kann: Das hat für mich keine Priorität mehr und ist mir wirklich egal. Nachdem ja nun Daniela Katzenberger immer wieder über den sogenannten "After-Baby-Body" gesprochen hat und damit wirklich hitzige Diskussionen angeregt hat, bin ich gespannt wie sie das meistert.

Ich bin, wie schon erwähnt, sehr glücklich über meinen bisherigen Erfolg. Was nicht heißt, dass es hier zu Ende ist. Ich traue mich auf Grund des Stillens noch nicht bei den Gewichten im Pump-Kurs an meine Grenze zu gehen und freue mich schon auf den Tag, an dem ich mir die Stange etwas mehr beladen kann. Zudem sollte ich etwas an meiner Ausdauer arbeiten, denn 20min auf dem Stepper machen mich schon ziemlich platt.

Mein heutiger Präventions-Check ist auf der einen Seite ernüchternd, auf der anderen Seite aber wiederum motivierend. Aber schaut selbst:



Mit einem Körperfettanteil von 25,4% bin ich genau da, wo ich vor der SS auch schon war - leider muss ich Dich daher enttäuschen, Chrissie, ich habe nicht wie von Dir erwartet unter 20% Körperfett. Hab ich jetzt ein Essen gewonnen ;) ?? (Insider- Chrissie wollte vorher wetten, schade eigentlich ;)

Auf der einen Seite super, dass ich das erreicht habe in "nur" 5 Monaten, auf der anderen Seite hatte ich schon ein klein wenig gehofft doch zumindest knapp über 20% zu liegen. Nun ja, das mit dem Körperfettanteil gehe ich an, wenn ich abgestillt und meinen persönlich ausgelegten Trainingsplan bekommen habe. Sehr zufrieden bin ich mit meinem metabolischen Alter....24 Jahre, ja da schaust her :) Und auch das Viszeralfett (das sogenannte ungesunde "Bauchfett") ist bei mir sehr niedrig und deutet auf einen gesunden Körper hin.

Alles in allem bin ich wirklich zufrieden - back on track würde ich sagen !!!

Alles Liebe,
Heidi