Montag, 20. Juli 2015

Versprochen ist versprochen

Liebe Chrissie,
uns geht es sehr gut, die Zeit fliegt wie schon thematisiert, und wir trotzen der Hitze in dem wir uns zu Hause verbarrikadieren. Jalousien unten um der Hitze so wenig Einlass wie möglich zu bieten. Trotzdem mag unsere Maus es gerne spazieren zu gehen, die Hitze lässt sie meist sofort schlafen.
Nur die >35 Grad waren zu heftig für sie; an diesen Tagen sind wir einfach nur in der Bude geblieben. Aber ich bin sehr froh, dass es nun etwas abgekühlt hat und wir gerade mit angenehmen 28 Grad wirklich den perfekten Sommer haben :)

Letzte Woche war sie 3 Monate alt. Wahnsinn wie groß sie schon geworden ist und was sie nun schon alles kann und macht. Die Entwicklung der kleinen Maus geht so rasant von statten, dass man sich immer wieder aufschreiben muss, was sie heute Neues gemacht hat um es nicht zu vergessen.
Sehr süß ist wenn sie vor sich hin "plappert" - natürlich versteht man kein Wort, aber man kann sich richtig vorstellen, wie sie sich mitteilen möchte und wir haben gehört, dass das im Nachhinein vielleicht Sinn ergibt und man etwas daraus deuten kann, wenn sie dann mal anfängt zu sprechen. Daher machen wir natürlich fleißig Videos und Fotos.
Man möchte jeden einzelnen Moment festhalten, die Zeit anhalten, die Maus auffressen, so süß ist sie. Hach....ich kann nur so schwärmen von diesem wundervollen Glücksgefühl, dass mich tagtäglich umgibt wenn ich mit unserem kleinen Sonnenschein zusammen bin.
Die Balance zu halten zwischen seinem eigenen "Ich" und der neuen Situation mit Kind ist gar nicht so einfach. Noch in der Schwangerschaft war ich mir sicher, ich bleibe wie ich bin, das Baby muss sich unserem Rhythmus anpassen und nicht umgekehrt. Ich war mir sicher, vieles meistern zu können wie davor und ganz sicher ist das auch möglich (sieht man an anderen Bloggerinnen, die irgendwie Studium, Familie, Haushalt und ein weiteres Kind problemlos managen), aber ich will es nicht mehr. Ich will das Beste für unsere Kleine und dafür gebe ich so manche meiner Vorstellungen auf.
Aber nicht alle.
Letztens war ich mit meiner Freundin Biggi auf einem unserer angesagtesten Feste in der Gegend. Da die Kleine nachts sehr gut und in den letzten 6 Wochen immer mindestens 3-4 Stunden am Stück sicher schläft habe ich mich spät abends aufgemacht. Anfangs war ich so aufgeregt und nervös, habe mich ein bisschen wie betrunken gefühlt oder wie vor einem ersten Date *lach* aber nach einer Stunde bin ich etwas ruhiger geworden und konnte am Ende die Zeit auch einigermaßen genießen. Nicht so wie es davor immer war, aber bis dahin muss vermutlich noch sehr viel Zeit vergehen. Ich kann mich sehr sehr glücklich schätzen eine so tolle Freundin zu haben, für die es auch in Ordnung gewesen wäre wenn ich nach 10 min wieder hätte heim müssen. Danke Chérie ! Das ist nicht selbstverständlich und ich schätze das wahnsinnig.

Auch den Sport will ich nicht vernachlässigen, da es mir sehr wichtig ist fit zu bleiben und vor allen Dingen meinen Rücken zu trainieren. Ich weiß, dass viele denken, dass ich Fitness rein aus ästhetischen Gründen mache. Kaum jemand weiß ja, wie ich dazu gekommen bin - dass meine Verletzungen am Rücken mich dazu gebracht haben und nicht ein optischer Anreiz. Dazu habe ich mich heute Nacht an ein Versprechen erinnert, dass ich während meiner akuten Phase des Bandscheibenvorfalls mal abgegeben habe. Damals habe ich sehr viel gegoogelt, was natürlich dazu geführt hat, dass ich von sehr vielen negativen Schicksalen gelesen habe. Menschen die durch den BSV arbeitsunfähig wurden, nie wieder schmerzfrei waren oder zig OP`s über sich ergehen lassen mussten. Damals hat mein Umfeld immer mit mir geschimpft und mir gesagt, dass ja wohl klar ist, dass ich da nur Negatives lese. Welcher genesene Mensch macht sich schon die Mühe seine Geschichte im Internet zu veröffentlichen, um anderen Mut zu machen ? Damals habe ich beteuert, dass ich das machen werde! Ich wollte anderen helfen und zeigen, dass man auch wenn man ganz tief unten ist es immer Grund gibt positiv nach vorne zu schauen und vor allen Dingen die Dinge aktiv anzugehen. Ich wollte meine Krankengeschichte dokumentieren, doch leider habe ich es bis heute nicht geschafft. Wer aber Interesse daran hat zu erfahren, wie es mir damals ging und wie ich wenige Tage vor dem OP-Termin noch von des Chirurgs´ Messer gesprungen bin darf auf meinen nächsten Post gespannt sein. Dazu muss ich noch ein wenig in meinen alten Tagebüchern schmökern, denn 2011 ist schon einige Zeit her - wenn ich darin blättere läuft es mir wieder eiskalt den Rücken runter.


Deine Heidi

P.S.: Dem Thermi gehts auch wieder gut. Er hat einen neuen Rührarm dank einer sehr netten Thermomix-Mitarbeiterin, die uns in Kulanz einen neuen Rührstab geschickt hat. Alles andere hätte ich aber auch nicht akzeptieren können - Bedienfehler hin oder her. Mehr zu Gerichten, die wir noch ausprobiert haben in einem der nächsten Posts und natürlich auf unserem gemeinsamen Instagram-Account.


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